Alleine im Rollstuhl die Treppe runter fahren? Geht nie!!

Alleine im Rollstuhl die Treppe runter fahren? Geht nie!!

Das erste Mobiliätstraining des Jahres fand Anfang April erneut in der Schule am Hofgarten in Coburg satt.

Dass es trotzdem geht haben die Teilnehmer am Mobikurs in Coburg erlebt. Teilnehmer aus Würzburg, Bad Rodach, Haßfurt, Kulmbach, Coburg und sogar aus Straubing waren an die Schule am Hofgarten (Förderzentrum für körperbehinderte Schüler) angereist. Da für diesen Samstag auch vom mobilen sonderpädagogischen Dienst dieser Schule ein Kurs für Schüler und ihre Klassenkameraden ausgeschrieben war konnten sehr inklusive Sportangebote durchgeführt werden. Das Altersspektrum reichte von 7 bis 68 Jahren, daher wurden prinzipiell Bewegungs­angebote in zwei Leistungsklassen ausgeführt. Mit Helmut Gensler und Ferdinand Walter von den rollenden Basketballern Haßfurt standen zwei sehr erfahrene Trainer zur Verfügung.
Selbst langjährige Rollstuhlfahrer hatten Messungen der Gewichtsverteilungen durch angepasste Rollstuhleinstellungen und deren ganz gewaltigen Auswirkungen auf das tägliche Fahren noch nicht erlebt. Die Aufgaben zum "Rollstuhlführerschein" dieser Schule standen dann auch sofort auf dem Übungsprogramm. Schnell fahren, drehen und bremsen war kein Problem. Da aber zum Überwinden von Hindernissen wie Bordsteinkanten auch das Stehen auf den beiden Hinterrädern notwendig ist wurde ein großer Teil des Vormittags auf diese Fähigkeit fokussiert.
Ob das mit einem E-MOTION- Antrieb auch möglich sei wurde direkt ausprobiert. Das Ergebnis war schnell gefunden. Balancieren ist nicht möglich, aber ein "Wheely" mit 8 cm Steighöhe über 2 Meter Reichweite klappt. Das Gelernte konnte umgehend im Gelände ausprobiert werden. Bei einer Steigung der Straße mit rund 10% im steilsten Bereich mussten dann weitere Tricks gezeigt und angewandt werden. Aber alle kamen ohne Hilfe zurück zur Turnhalle. Bei den Stationen Treppe mit Helfern überwinden, eine Treppe alleine hinunter fahren oder seitlich schräg auf eine Rampe bis zum Umfallen (auf eine dicke Matte!!) oder Rampe mit 20% Steigung traute sich dann doch der eine oder andere Teilnehmer nicht alles zu.
Danach konnten die Teilnehmer einige Grundübungen aus Kae-In-Sog-In und im Blasrohrschießen ausprobieren. Zum Abschluss ging es beim Riesenballspiel noch einmal voll zur Sache. Egal ob alt oder ganz jung, die Begeisterung war ihnen (durch Schweißperlen) sichtbar ins Gesicht geschrieben. Beim Feedback wurde mehrfach gefragt, wann denn der nächste Trainingstag stattfindet.

Bericht und Bilder
Helmut Gensler
Dieses Projekt wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales,
Familie und Integration und des BVS Bayern e.V. gefördert.