5. Inklusionstriathlon in Himmelkron

5. Inklusionstriathlon in Himmelkron

Am 21. August 2016 fand in Himmelkron zum 5. mal der allseits beliebte Inklusionstriathlon statt.

Immer wieder Thomas Müller! Damit ist nicht etwa der Fußballnationalspieler gemeint, sondern der Beamte der Bundespolizei, der beim 5. Inklusionstriathlon, den die Himmelkroner Heime am Sonntag gemeinsam mit dem TSV Himmelkron ausrichteten, erneut mit einer Zeit von 30:49 Minuten den Gesamtsieg holte.
Eines hat der Himmelkroner Thomas Müller mit dem Münchner Thomas Müller aber doch gemeinsam: Er ist genauso sympathisch wie der Bayern-Star und hebt auch nach seinem fünften Titel in Folge nicht ab. Die Verantwortlichen um die beiden Cheforganisatoren Sandra Müller und Sebastian Laschka, die in den Himmelkroner Heimen als Heilerziehungspflegerin und Heilerziehungspfleger tätig sind, hatten wieder eine tolle Arbeit geleistet und es klappte alles reibungslos. Wir sind da schon ein eingespieltes Team." 53 Triathleten aus der Region mit und ohne Behinderung gingen um 9.30 Uhr an den Start. Zunächst im Freibad mit 100 Meter Schwimmen bei 24 Grad, dann 7 800 Meter Radfahren und abschließend 1 650 Meter Laufen.
Gut 40 Männer und Frauen waren bei dem kleinen Jubiläums-Triathlon im Einsatz. Alexandra Schuberth von den Offenen Hilfen der Diakonie Neuendettelsau in Himmelkron würdigte vor allem die Unterstützung durch die Feuerwehr auf der Radstrecke und der Wasserwacht bei der Aufsicht am Schwimmbecken.
Es gibt sie die Dauergäste beim Inklusionstriathlon, die Jahr für Jahr dabei sind oder auch einfach neu dazu kommen wie der Abteilungsleiter vom Staatlichen Gesundheitsamt am Landratsamt Kulmbach, Dr. Dieter Weiss: "Ich habe erstmals den Wettkampf bewusst wahrgenommen und muss zu meiner Schande gestehen, ich weiß gar nicht, wie lange es den Inklusionstriathlon schon gibt. Aber für mich ist es klar, wenn man für Inklusion ist, dann muss man dabei sein. Ich habe einmal den Satz gehört, es gibt keine Menschen mit Behinderung, sondern nur Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten. Ich erwarte und freue mich drauf, heute verlieren zu dürfen oder zu müssen, möglicherweise gegen einen Menschen mit Behinderung, der im Sport besser ist als ich. Aber wir machen den Wettkampf zusammen und das ist einfach Inklusion. Meine Wunschvorstellung wäre natürlich die, dass mindestens genauso viele Menschen ohne Behinderung, ohne Handicap als Menschen mit Handicap mitmachen. Mein persönliches Statement ist immer, es gibt keinen Menschen ohne Behinderung, jeder Mensch hat seine Behinderung, zumindest zeitweise oder teilweise. Wir sollten die Zeit, in der wir fit sind nutzen, um partnerschaftlich und gleichberechtigt mit Menschen mit Behinderung umzugehen."
Die Diakonie Neuendettelsau, die den Inklusionstriathlon federführend veranstaltet, hatte in diesem Jahr mit dem Behinderten- und Rehabilitationssportverband Bayern, Bezirk Oberfranken, einen weiteren Kooperationspartner im Boot. Die Bezirksvorsitzende Heidemarie Miklis und Kay Kuhlen, der Bezirkssportwart waren aktive Teilnehmer am Inklusionstriathlon.
Für die Sportler der Himmelkroner Heime war dabei sein alles. Benny Hauck (29) drückte es treffend aus: "Mir ist es egal, was ich für eine Platzierung schaffe, ob jetzt auf dem Treppchen oder hinten dran, die Hauptsache ist, ich bin bei der Sportart dabei, weil es mir richtig Spaß macht. Ich kenne die Veranstaltung von Beginn an." Jürgen Götz (26) stand schon Mal am Siegertreppchen, aber für den 5.Inklusionstriathlon war er nicht so optimistisch: "Dieses Mal machen zwei Beamte von der Bundespolizei mit und da werde ich wahrscheinlich Dritter, aber das macht auch nichts!" Am Ende schaffte Jürgen Götz in seiner Altersklasse dann doch wieder den Sieg und das in einer tollen Zeit von 36:03 Minuten, also nur knapp sechs Minuten langsamer als der Gesamtsieger Thomas Müller. Und für Andreas Eschenbacher (31) war Dabeisein alles: "Jawohl, das stimmt! Ich habe noch einmal zwei, drei Tage mit dem Rad geübt, denn das ist meine beste Disziplin."
Text & Bilder: Werner Reißaus

Der Behinderten- und Rehabilitationssportverband Bayern war erstmals als Kooperationspartner dabei. Von links Bezirksvorsitzende Heidemarie Miklis, Bezirkssportwart Kay Kuhlen, Alexandra Schuberth von den Offenen Hilfen der Diakonie Neuendettelsau in Himmelkron und stellvertretende Bezirks-Schatzmeisterin Sieglinde Neuß.

Den Gesamtsieg holte sich erneut Thomas Müller (links auf dem Treppchen). Links davor Alexandra Müller
Dieses Projekt wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales,
Familie und Integration und des BVS Bayern e.V. gefördert.